„Diese Kinder sterben drei Mal“

Vortrag „Sei dein eigener Held!“ von Joachim Franz fesselt Schüler der Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft.

„Stell dir mal vor, du willst jemand anderes sein.“ So beginnt der Unternehmer und Extremsportler Joachim Franz seinen Vortrag. Er ist im großen Saal des VHS-Zentrums am Schloss zu Gast und hält in Kooperation mit der Sparkasse Saarbrücken den Vortrag „Sei dein eigener Held!“ Seine Themen sind Motivation, Engagement, Verantwortung und Vertrauen. Er berichtet von seinem aufregenden Leben, welches stets von Veränderung geprägt ist. Dabei hat Joachim Franz keine Probleme, die knapp 200 Schüler der Günter-Wöhe-Schulen für Wirtschaft auch nach 90 Minuten noch zu fesseln.

Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Lebensgeschichte von Joachim Franz. Der im Jahr 1990 noch übergewichtige (123 kg) Schichtarbeiter wird durch eine Werbung motiviert sein Leben zu ändern. Er wird Extremsportler, Unternehmer, Abenteurer und Menschenrechtsaktivist. Dies zeigt er an einschneidenden Erlebnissen seines Lebens auf und zieht motivierende Querverweise für die Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren. „Es beginnt immer mit einer Sache: Mut!“ erklärt er. Dabei zeigt Joachim Franz seine Veränderung genauso überzeugend auf, wie seine Vorstellungen von Toleranz und Verantwortung. Mit seiner begeisternden und witzigen Art macht er auf die Problematik des Nichtwissens und viele weitere Probleme in der Gesellschaft aufmerksam. Mit Hilfe von eindrucksvollen Bildern zeigt er seinen Kampf gegen die Abholzung des Regenwaldes oder sein Arbeit zur Aufklärung zum Thema Aids.

„Niemand sagt mir, wer ich bin, das tue ich nur selbst“, so eine seiner Botschaften. „Jeder von uns ist in der Lage, den anderen aufzubauen oder zu vernichten. Ihr habt es in der Hand.“ Sehr emotional erzählt er von Kindern, die ihre letzten Tage in Sterbehäusern auf den Philippinen und in Nepal erleben. „Sie sterben das erste Mal, wenn sie durch ihre Familien verkauft werden. Das zweite Mal, wenn sie unzählige Male in Bordellen vergewaltigt werden. Und das dritte Mal, wenn ihre Herzen aufhören zu schlagen.“ Menschen fliegen zum Mond, schicken in einer Sekunde eine SMS um die ganze Welt und schaffen es nicht, den Vergessenen zu helfen, sagte Joachim Franz.

Mit den Worten „Die Welt da draußen ist gefährlich“, schließt Joachim Franz seinen Vortrag – nicht ohne hinzuzufügen: „Werdet nicht zu Angsthasen, habt den Mut die Welt zu verändern“.